Projektkurzbeschreibung

Der kontinuierliche Wandel in der Arbeitswelt stellt Organisationen zunehmend vor die Herausforderung, ihre Mitarbeiter:innen gezielt zu fördern und auf die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten. Ziel des Projekts „Potenzialentdecker:innen“ ist die gezielte Identifikation und Entwicklung von Kompetenzen innerhalb von Organisationen, um individuelle Potenziale besser zu nutzen und die Fachkräftesicherung langfristig zu stärken. Dies erfolgt über zwei maßgeschneiderte Entwicklungsprogramme in jeweils einer Organisation in Salzburg und einer in Bayern (KMU oder Gemeinde). Im Fokus steht die Entwicklung neuer, mitarbeiterzentrierter und kompetenzorientierter Personalentwicklungsansätze. Die Mitarbeitenden lernen ihre Stärken (noch besser) kennen und erhalten Entwicklungsperspektiven. Die Arbeitgeber:innen profitieren von motivierten Mitarbeitenden, passgenauen PE-Empfehlungen und einer gestärkten Innovations- und Lernkultur. Langfristig soll das Projekt zur Verankerung dieser Ansätze in der betrieblichen Praxis beitragen und damit eine nachhaltige Veränderung in der Personalentwicklung anstoßen.

Wichtigste Ziele
  • gezielte Identifikation und Entwicklung von Kompetenzen innerhalb von Organisationen, um individuelle Potenziale besser zu nutzen und die Fachkräftesicherung langfristig zu stärken
  • zwei maßgeschneiderte Entwicklungsprogramme in jeweils einer Organisation in Salzburg und einer in Bayern (KMU oder Gemeinde)
  • insgesamt 100 Teilnehmende
Projektinhalt
  • zwei Durchläufe des Entwicklungsprogramms (jeweils ca. 10–20 Teilnehmende pro Organisation; die Auswahl erfolgt über eine gezielte Ausschreibung mit inhaltlichen Kriterien und nach dem „First come, first serve“-Prinzip)
  • Dokumentation der individuellen Kompetenzen in digitalen e-Portfolios (z. B. „Folioo“)
  • individuelle u. organisationale Personalentwicklungsempfehlungen (Basis: 2 Einzelgesprächen pro Mitarbeiter:in)
  • drei Informations- und Vernetzungsveranstaltungen
  • mind. 10 zusätzliche Gespräche (vor Ort oder Online) mit interessierten KMUs und Gemeinden
  • breite Dissemination der Ergebnisse (Website, Social Media, Newsletter, Presseaussendungen u. ä.)

Projektzeitraum: 15.10.2025–31.03.2027

EU-Förderung aus INTERREG: max. 74.803,93 €

Beteiligte Partner:
BFI Salzburg BildungsGmbH, Salzburg (Lead)
Chiemgau GmbH für Wirtschaftsförderung, Traunstein
IHK Akademie München und Oberbayern gGmbH

Hintergründe und Motivation des Projekts

Der Fachkräftemangel stellt Unternehmen in Bayern und Salzburg vor große Herausforderungen. Gleichzeitig bleibt das Potenzial der bestehenden Belegschaft oft ungenutzt. Viele Mitarbeitende verfügen über verborgene Kompetenzen, die nicht systematisch erkannt oder gefördert werden. Die Arbeitswelt befindet sich im tiefgreifenden Wandel – technologische Entwicklungen, demografische Veränderungen und neue Formen der Zusammenarbeit erfordern innovative und flexible Ansätze in der Personalentwicklung. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) sowie Gemeinden haben hier oft noch keine ausgereiften Strategien. Das Projekt setzt genau hier an und greift dabei auf Erfahrungen aus west- und nordeuropäischen Ländern im Bereich Validierung und Kompetenzfeststellung zurück. Zudem ist das Thema unseres Projekts auch in der Euregio-Grenzraumstrategie verankert (Validierung von ,Transversal skills“ = „Übertragbarkeit von Kompetenzen“). Durch Fokussierung und Sichtbarmachung von Kompetenzen von Mitarbeiter:innen möchten wir damit auch einen zentralen Baustein der Strategie bedienen und eine Lücke schließen, auf die in der Strategie hingewiesen wurde.

Der Ansatz der Validierung fußt maßgeblich auf der Empfehlung des Europäischen Rates (2012/C 398/01). Einen neuen Schwung verleiht derzeit die Initiative Van der Leyens mit der „Union of Skills“. Historisch betrachtet, reicht die Idee aber viel weiter zurück. In Frankreich wurde etwa in den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts mit der Validierung von Technikern begonnen. Nicht zufällig ist die Validierung vor allem in Ländern West- und Nordeuropas wie Frankreich, Niederlande, Portugal und Schweden am weitesten fortgeschritten. Diese Länder betrachteten sich immer schon als Einwanderungsländer und hatten – zumindestens was die ersten drei Länder der Aufzählung betrifft – traditionell viele Einwanderer und Einwanderinnen aus Kolonien, die nicht das eigene Bildungssystem durchlaufen hatten. Daher wurde schon sehr früh der Bedarf nach Sichtbarmachung, Weiterentwicklung und „Kompatibelmachen“ von Kompetenzen erkannt. Deutschland und Österreich sind inzwischen auch eindeutig Einwanderungsländer geworden. Es ist daher höchst an der Zeit, von den Erfahrungen unserer europäischen Schwesterländer zu lernen.

Das Projekt greift die identifizierten gemeinsamen Herausforderungen und Chancen auf, indem es auf Kompetenzorientierung und die Validierung von Fähigkeiten setzt. Außerdem soll die Transparenz und Sichtbarkeit von Kompetenzen sowohl für Arbeitgeber:innen als auch für Arbeitnehmer:innen erhöht werden. Durch die Kompetenzorientierung können Arbeitgeber:innen sicherstellen, dass potentielle Mitarbeitende die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen, und Arbeitnehmer:innen können ihre Kompetenzen besser präsentieren und mit den Anforderungen abgleichen.

Der konkrete innovative Ansatz des Projekts basiert auf der Methode unseres niederländischen Partners Libereaux, der bereits über Jahrzehnte mit Kompetenzentwicklung und Validierung arbeitet. Dieser Ansatz wird für Salzburg und Oberbayern angepasst.

Aktuelles: Informations- und Vernetzungsevent am 02.12.2025

Wir laden Sie herzlich ein, am 2. Dezember an unserem Informations- und Vernetzungsevent teilzunehmen. Erfahren Sie mehr über „Potenzialentdecker:innen“, das Förderprojekt, die Teilnahmebedingungen und die Vorteile für Ihre Organisation. Gleichzeitig bietet die Veranstaltung eine ideale Gelegenheit, sich mit Kolleg:innen aus der Wirtschaft und dem Bildungsbereich auszutauschen und zu vernetzen:

„Potenzialentdecker:innen: Future Skills in Bayern und Salzburg“

Wann: 2. Dezember 2025, Start: 14:30 Uhr
Wo: BFI Salzburg (5020 Salzburg, Schillerstraße 30)

In dieser kostenlosen und unverbindlichen Veranstaltung erfahren Sie:

  • wertvolle Impulse zu Future Skills und Validierung
  • Ziele und Inhalte des geförderten Projekts
  • konkrete Umsetzung und praktischen Nutzen für Ihre Organisation
  • Voraussetzungen für die Teilnahme und den Bewerbungsprozess zum kostenlosen Projekt

Darüber hinaus bleibt ausreichend Zeit, um Ihre Fragen zu klären und sich direkt mit den Projektverantwortlichen auszutauschen.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung für den 2. Dezember – gerne per E-Mail an unternehmen@bfi-sbg.at  – mit Namen, E-Mail-Adresse und der Funktion/Position im Unternehmen.

Programm & Veranstaltungsdetails

 

Zudem ist eine Veranstaltung in Bayern am 13.01.2026 geplant. Weitere Details folgen.

Teilnahmekriterien

Wir suchen zwei KMUs und Gemeinden/Stadtverwaltungen, eine im Euregio Raum Salzburg und eine im Euregio Raum Bayern (Berchtesgaden / Traunstein), welche neue Wege in der Personalentwicklung gehen und ihre Mitarbeitenden fördern möchten.

Region

  • Hauptsitz in der EUREGIO Salzburg, Berchtesgadener Land, Traunstein

Organisationsform

  • KMU (Gem. Definition Europäischer Kommission: Weniger als 250 Mitarbeitern, Umsatzsumme bis 50 Millionen Euro, Bilanzsumme bis 43 Millionen Euro. Darüber hinaus muss es sich um ein "eigenständiges" Unternehmen handeln und es darf kein Partner oder verbundenes Unternehmen sein.) oder
  • Stadtverwaltung oder Gemeinde

Anzahl der teilnehmenden Personen

  • Jeweils ca. 10 bis 20 Teilnehmende pro Organisation
  • Idealerweise innerhalb einer Abteilung oder in einem klar abgegrenzten betrieblichen Bereich

Durchführungszeitraum

  • Terminliche Verfügbarkeiten: Frühling 26 (März/April Mai Juni) oder Herbst 26 (Sep Nov)
  • Zeitressourcen aller TN: 3 Workshoptage (je 5 UE) und pro Mitarbeiter:in 2 Einzelgespräche (je 2 UE)
  • Strategische Besprechungen sowie Vor Nachbesprechung mit Führung und Personalabteilung

Inhaltliche Kriterien

  • Offenheit für innovative Personalentwicklung
  • Übereinstimmung der Organisationsziele mit den Projektinhalten

 

Die Bewerbung erfolgt schriftlich an unternehmen@bfi-sbg.at 

Bewerbungsmodalitäten

Prozess:

  • Interessensliste wird in der Veranstaltung durchgegeben:
  • Bitte unterschreiben, BFI meldet sich darauf, um einen kurzen Telefontermin zu vereinbaren, um die Förderbedingungen abzuklären und inhaltliche Übereinstimmung mit Projektzielen zu besprechen
  • Vorgespräch mit Projektleitung und interessierter Organisation zum Abklären der inhaltlichen Kriterien (Telefonisch oder per Video-Call)
  • Anmeldemöglichkeiten sind auch auf Website beschrieben: gerne weiterleiten
  • Bewerbung der Organisation schriftlich per E-Mail an unternehmen@bfi-sbg.at mit Anmeldeformular (Bestätigung Richtigkeit und Unterschrift/Firmenmäßiger Zeichnung)
  • Es gilt: „First come – first serve“

Wichtige Termine:

  • Vorgespräche: ab sofort bis 18.12.2025
  • Bewerbungsstart Salzburg: 18.12.2025, ab 12 Uhr
  • Bewerbungsdeadline Salzburg: 23.12.2025, bis 12 Uhr
  • Rückmeldung/Zusage: Voraus. Ende Jänner 2026

Förderinformation

Potenzialentdecker:innen: Future Skills in Bayern und Salzburg (BA0200396, Sbg-239)
Projektlaufzeit: 15.10.2025–31.03.2027
EU-Förderung aus INTERREG (INTERREG Bayern-Österreich 2021-2027), Euregio
Projektpartner:

  • BFI Salzburg BildungsGmbH, Salzburg (LP)   
  • Chiemgau GmbH für Wirtschaftsförderung, Traunstein
  • IHK Akademie München und Oberbayern gGmbH