Stefan Hauser, Absolvent des BRP-Kompaktlehrgangs am BFI berichtet über seinen Werdegang und warum die Entscheidung, mit 35 Jahren die Matura nachzuholen, goldrichtig war.

Im September 2020 schloss ich meinen Betrieb – die Hauser Stubn – nach 33 Jahren. Ich bin in und mit diesem Betrieb aufgewachsen, kenne jeden Stammgast beim Namen, aber die Gastronomie bot leider keine Zukunftsperspektive mehr für mich. Ich erkundigte mich ausgiebig, was meine Möglichkeiten sind und relativ schnell stand als erster Schritt meiner neuen Laufbahn die Matura auf Priorität Nummer eins. So schrieb ich mich am BFI Salzburg für den Berufsreife-Kompaktkurs ein, welcher nur ein Jahr dauert. Perfekt! Nachdem ich aktuell noch bis Juni 2021 einen Imbiss betreibe, kann ich die Gunst der Stunde nutzen und nebenbei die Matura erlangen.

Der erste Schultag: Schultüte mit 35

Etwas nervös war ich schon, nach 20 Jahren wieder zu lernen ... Aber der „erste Schultag“, zu dem ich von Freunden eine Schultüte bekam, war mehr als ermutigend. Ich war zwar der Älteste, jedoch waren auch durchaus andere Anfang-Dreißiger vertreten. 

Die buntgemischte Klasse war mir auf Anhieb sympathisch. Meine Kolleg:innen sind zielstrebig und das Klima mit den Trainer:innen ist ebenfalls ein sehr angenehmes. Es ist einfach das Gespräch auf Augenhöhe, das mir in der Erwachsenenbildung so sehr zusagt. 

Aber selbst die Erwachsenenbildung wurde nicht von den Spielregeln des Coronavirus verschont. So findet der Unterricht schon seit geraumer Zeit online statt. Diese Hürde meistert das BFI Salzburg aber mit Bravour. Der Unterricht hat trotz Onlineformat nichts an Qualität verloren. 

Alles in allem sehe ich meiner weiteren Zukunft positiv entgegen. Der Schritt, mich mit meinen nicht mehr ganz so jugendlichen 35 Jahren noch einmal beruflich umzuorientieren, war sicherlich kein falscher. Ich kann allen nur dazu raten, den Mut zu fassen und die eigenen Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Denn es gibt zahlreiche Gründe, etwas nicht zu machen, aber immer auch den EINEN Grund,  es doch zu tun. Für mich ist es die Möglichkeit, das Bachelorstudium „Gesundheits- und Krankenpflege“ an der Fachhochschule und später eine berufsbegleitende Weiterbildung im Pflege-Management zu absolvieren.